Tansania

5. April: Mikumi – Buschcamp

Den Schweizer haben wir leider nicht gesehen, aber das Essen im Restaurant war wirklich lecker! Nach langem Hin und Her haben wir uns jetzt entschieden, erst ein wenig Nordwärts zu fahren und nicht direkt nach Dar es Salaam. Unser Besuch kommt erst am 17. April und falls es uns in Dar nicht gefallen sollte, könnte es recht lang werden und wir würden dann eh wieder weiter um zurück zu gehen. Jaja, Reisen hat viel mit Studieren und Abwägen zu tun!

Wir fahren also weiter Westwärts dem Indischen Ozean entgegen. Die Strasse führt direkt durch den Mikumi Nationalpark und wir sehen wieder einmal viele wilde Tiere. Vor allem Giraffen – so viele haben wir noch nie auf einem Haufen gesehen! Aber auch Elefanten und viele, viele Impalas. Erich ging dann zum Parkeingang um zu fragen, was es kostet hier einen Tag zu verbringen. Leider wollen sie für unseren Camion Fr. 150- und für uns nochmals 50 Franken. Also lassen wir es bleiben – das ist uns zu teuer.

Am späten Nachmittag finden wir ein schönes Buschcamp. Es regnet wieder einmal, aber wir haben ja wirklich viel Platz in unserem Traumhaus und so verbringen wir die Zeit mit Lesen und Spielen im Trockenen. Zum Znacht gibt’s einen feinen Gemüsereis – sogar Lara isst viel davon, obschon doch Peperoni drin sind…

Das ist übrigens wirklich was Tolles an unserer Reise! Mittlerweile sind alle immer froh, wenn wir überhaupt was zu essen kriegen (naja, ihr wisst, wie ich es meine – wir verhungern schon nicht…) dass das rumgejammere von „bäh – das hab ich aber nicht gern“ markant zurückging!


6. April: Busch – Peponi

Obschon wir im Dichtbevölkerten Tansania im Busch übernachtet haben, wurden wir erstaunlicherweise völlig von den Einheimischen ignoriert. Das ist uns glaub ich noch nie passiert. Zwar liefen immer mal wieder Leute vorbei, aber sie winkten freundlich und liefen vorbei, ohne stundenlang rumzustehen und uns beim was auch immer zuschauen!

Nach einem langen Fahrtag erreichen wir am späten Nachmittag das Peoponi-Camp etwa 150km nördlich von Dar. Auf den ersten Blick scheint es ein tolles Camp zu sein. Auf den zweiten dann beträchtlich weniger. Wir müssen hier für die Kinder den vollen Preis bezahlen. Das Camp wird zwar von Weissen geführt, aber die haben da so einen Einheimischen, der ziemlich arrogant und frech ist. Echt ungewöhnlich! Meist sind die Einheimischen wirklich nett – wenn sie nicht gerade eine Uniform tragen… Wie auch immer – ich habe meine liebe Mühe mit dem Typen.

Naja, was solls! Wir sind müde und beim rumgucken stellen wir fest, dass noch andere Familien mit Kindern da sind. Das ist für die unsrigen natürlich toll und wir installieren uns erst mal. Wir können ja immer noch weiter, wenns uns zu blöd wird!


7. April – 10. April: Peponi

Der Camping ist wirklich eher doof. Dafür die Mitbewohner umso netter! Unsere direkten Nachbarn kommen aus Deutschland und sind die Ostküste runtergefahren in Richtung Südafrika. Simone und Bernd haben zwei kleine Jungs, Hannes und Jonathan. Mit den beiden schliesst Leo sehr schnell innige Freundschaft und sie verbringen viel Zeit zusammen.

Dann ist noch eine andere Familie hier – aus Frankreich. Virginie und Laurent haben drei Kinder, Charlotte, Marine und Corentin. Sie sind auf Weltreise und haben drei Jahre Zeit dafür. Marine und Corentin machen auch Schule unterwegs, haben aber ein viel strengeres Programm als wir. So gibt es natürlich viel zu plaudern und Erfahrungen auszutauschen. Wir geniessen es sehr, andere Gleichgesinnte zu treffen. Irgendwann während der ganzen Plauderei stellt sich dann heraus, dass alle drei Elternpaare nur hier bleiben, weil es den Kids zusammen so gut gefällt. Die Entscheidung steht dann sehr schnell. Die Kids können grad so gut auch anderswo zusammen spielen, wir hauen hier geschlossen ab!

Palastrevolution ist angesagt. Alles diskutieren mit den Besitzern hat absolut nichts gebracht und wir entscheiden uns gemeinsam, nach Dar zu fahren.


11. April: Peponi – Bagamoyo

Unglaublich, wieviel Puff man nach 4 Tagen am Strand rumliegen hat! Es dauert so seine Zeit, bis wir alles zusammengepackt haben. Die Franzosen haben einen Renault. Ahja – sie werden von Renault gesponsert und im Mai-Heft von „Renault-Truck“ wird ein Artikel über sie drin sein. Wenn jemand das Heft haben sollte, dann bitte für uns beiseite legen, das wäre superlieb! Die Deutschen haben einen Hanomag und der ist glaub ich noch älter als unser Studi. Aber die Alten sind immer die zuverlässigsten… Nur, damit das einfach wieder mal gesagt ist, hihi!

Wir entscheiden, bis nach Bagamoyo zu fahren. Bis nach Dar wäre es zu weit. Raubers sind von Natur her immer die letzten. Am Nachmittag holen wir dann „Chamaco“, die Franzosen wieder ein. Den Rest der Strecke legen wir dann gemeinsam zurück. Und zum Glück! Laurent wollte unterwegs mal die Toilette leeren und fuhr prompt in einen Graben. Die beiden Jungs (nein, nicht die Kleinen, die Grossen!) strahlten über beide Ohren. Erich, weil er Chamaco rausziehen kann und Laurent, weil jemand zum Rausziehen hinter ihm ist. Es ist schnell vollbracht und am späten Nachmittag erreichen wir das Camp Bagamoyore. Hier sind zwei Franzosen seit etwa 20 Jahren zu Hause und haben eine tolle Lodge aufgebaut. Schon am Eingang steht gross „Cuisine française“!

Mit Virginie ist sehr schnell entschieden, dass wir absolut keinen Bock aufs Kochen haben ;-)

Wir bekommen ein leckeres Nachtessen und die Kinder spielen zusammen am Strand. Es ist unglaublich schön hier. Palmen im schneeweisen Sand, eine kleine Brise und vor allem kühles Bier. Nach dem kühlen Bier dann kühler Weisswein und ein überaus gesprächiger (zum Glück auch witziger Gastgeber, sonst würde es nämlich mühsam!) runden das perfekte Bild ab.

Wir verbringen einen wunderschönen Abend in angenehmer Gesellschaft. Und mit recht viel Alkohol. Wir sind es aber einfach auch nicht mehr gewöhnt… Auf alle Fälle haben wir oft und viel gelacht – die Franzosen mögen die Schweizer immer gerne ein wenig föppeln und wir blieben natürlich nichts schuldig!

Die Deutschen sind nicht gekommen – vielleicht war es ihnen zu anstrengend, die ganze Strecke zu fahren. Wir sehen sie sicher dann in Dar.


11. April: Bagamoyo

Kopfweh! Und wie! Oh – die Kinder wollen hier bleiben, und im grossen Pool bleiben? Kein Problem, wir lassen uns gerne überzeugen – es dauerte etwa zweikommadrei Sekunden bis sie uns überzeugt hatten!

Den Tag verbringen wir mit plaudern, Kater kurieren und noch mehr plaudern.

Die Deutschen kamen auch heute nicht an. Nun, Virginie und Laurent sind sehr, sehr angenehm und wir haben es wirklich gut zusammen. Das witzige ist: Leo und Corentin haben Englisch als gemeinsame Sprache entdeckt. Leo spricht nicht so gut Französisch, er hat schon wieder viel vergessen und ist voll im Englisch drin. Lara und Marine wechseln immer zwischen Französisch und Englisch, was halt grad besser passt. Es ist köstlich, den beiden zuzuhören. Yelena hütet oft die kleine Charlotte. Sie ist gerade 3 Jahre alt geworden, und Yelena „mütterlet“ gerne. Für Virginie ist es natürlich eine Erleichterung. Der Tag geht unglaublich schnell vorbei und wir sind froh, dass wir hiergeblieben sind.


12. April: Bagamoyo – Dar es Salaam

Es sind nur 60km bis in die inoffizielle Hauptstadt. Tatsächlich ist Dodoma die Hauptstadt von Tansania. Aber das weiss kein Mensch (ausser die Einheimischen natürlich…) alle glauben, es sei Dar es Salaam. Man merkt es schon etwa 30km vor der Stadt. Es fängt an zu stauen, es hat wirklich sehr viel Verkehr.

Wir müssen endlich wieder einmal Einkaufen, so langsam aber sicher werden unsere Menüs wieder eintönig und es wird Zeit, die Vorräte wieder aufzustocken. Wir finden ein riesiges Einkaufszentrum und geraten in eine Art Rausch… Es wird eingekauft als würde morgen der Krieg ausbrechen… Klingt wohl bescheuert – aber man lernt. Es gibt nicht so viele Einkaufsmöglichkeiten und wenn man dann mal was findet, wird halt zugeschlagen. Virginie geht es wohl ähnlich – ihr Wägeli ist auch bedenklich überladen. Wir finden auch einen Laden mit Campingsachen und wir kaufen noch ein neues Zelt. Die Nächte werden wieder sehr warm und gegen den Sudan hin wird es je länger je heisser und wir werden froh sein, draussen schlafen zu können.

Die Männer kümmern sich um die Kinder und wir Frauen geniessen es natürlich, so einzukaufen. Irgendwann ist alles geschafft und wir schleppen alle Errungenschaften zu unseren Lastwagen. Da steht ja noch ein Overlander! Maja und Paul sind aus Holland und schon unglaubliche zweieinhalb Jahre unterwegs! Sie haben ein wirklich lustiges Auto und wollen auch an den Strand. Schnell ist entschlossen, dass wir zusammen fahren. Das gab einen tollen Konvoi quer durch die Stadt im Feierabendverkehr! Vorab Studi, dann die Holländer und am Schluss die Franzosen mit ihrem Chamaco. Die Fähre war schnell geschafft und ich war unglaublich erleichtert, als wir im Campingplatz „Mikadi“ ankamen. Die letzte Fähre die wir hatten war jene von Brazzaville-Kinshasa und die war alles andere als entspannend! Die drei Lastwagen stehen alle schön beisammen, das wird sicher eine tolle Urlaubszeit!


13. – 16. April: Dar, Mikadi

Wir geniessen hier einen tollen Campingplatz, einen Pool und sind etwa 50 Meter vom Strand entfernt! Es ist herrlich und wir erholen uns wirklich gut.

Gut. Das ganze Artet eigentlich aus. Je weniger wir machen, desto fauler werden wir! Die Franzosen sind ein wenig disziplinierter. Sie wollen nach Sansibar, kommen aber am Sonntag wieder zurück. Wir verbringen viel Zeit mit Paul und Maja, die beiden sind sehr nett und wir geniessen es einfach.

Es ist ein wenig schade, dass die Franzosen jetzt eine Weile weg sind. Die Kinder verstehen sich sehr gut miteinander. Nach zwei Tagen kamen aber dann die Deutschen von Peponi doch noch an. Ihr jüngster Hannes hat auch Malaria gehabt und sie gingen es also sehr gemütlich an.

So – morgen kommen Jochen und Liliane und wir müssen noch ein wenig aufräumen ;-)

Dann ist das Faulsein langsam vorbei, und es geht nordwärts. Höhepunkte wie Ngorogorokrater und Serengeti wollen entdeckt werden!