Sudan - Saudi Arabien - Jordanien

8. Juni: Khartum

Wir sitzen immer noch rum und warten auf den Bescheid, dass das Saudi-Visum im Pass ist. Am Nachmittag schauen Wilm und Sylvie (2 Deutsche die wir seit Nairobi immer mal wieder treffen) vorbei und erzählen uns, dass sie ihr Visum in nur 1 Tag erhalten haben! Von Adi und Bruno erhalten wir ein sms, dass sie ihr Visum auch heute gekriegt hätten! Was soll das? Wir entscheiden, direkt zum Agenten zu fahren und zu schauen, was da los ist.

Tatsächlich – die Visas sind nicht bereit und der blöde Affe druckst ein wenig herum. Sie hätten irrtümlicherweise beim Antrag Schweden anstatt Schweiz geschrieben. Supertoll! Also kamen die Anträge zurück zum Agenten. Anstatt uns sofort Bescheid zu geben, damit wir was hätten erreichen können hat er unsere Papiere wieder auf einen Berg gelegt und wohl gehofft, dass wir nichts merken würden! Ich war dann wieder mal sehr laut und überhaupt nicht diplomatisch… Sogar Erich hat angefangen laut zu sprechen… Wir schnappten uns die Zettel mit dem abschlägigen Bericht der Saudis und gingen direkt zu deren Botschaft in der Hoffnung, dass wir vielleicht doch noch etwas erreichen können.

Konnten wir natürlich nicht, es war schon geschlossen. Immerhin fanden wir heraus, dass die Botschaft ab 9 Uhr geöffnet ist.

Fazit: Man braucht einen guten Agenten. Wir bekamen einen absoluten Looser empfohlen und büssten es mit Tagelangem Warten! Mann, bin ich SAUER!!!


9. Juni: Khartum

Uns rennt die Zeit davon! Heute ist Donnerstag und das heisst, wir müssen heute zwei Visa bekommen. Das für Saudi und das für Syrien. Und das alles am Morgen. Am Donnerstagnachmittag arbeitet kein Mensch mehr. Freitag und Samstag ist Wochenende und am Montag läuft unser Sudan-Visum aus! Keine wirklich entspannten Voraussetzungen!

Mit unserem Taxi-Chauffeur den wir schon seit einer Woche tagtäglich in Anspruch nehmen geht’s als erstes zur Saudi-Botschaft. Direkt und ohne Agent, denn auf den kann man eh nicht zählen. Wir werden nicht in die Botschaft hineingelassen, das gehe nicht ohne Termin. Von Wilm wussten wir, wie der Botschafter heisst und sagten den Wachmännern, wir hätten einen Termin mit Achmed Ali. Gut, dann sollen wir da drüben auf der anderen Strassenseite warten. Nein, wir warten hier. Wir gehen hier nicht weg. Das müssen wir, wir dürfen hier nicht stehen. Egal, wir bleiben. Man hat uns jetzt schon genug verarscht, wir bleiben!

So ging das etwa eine halbe Stunde hin und her. Die Kinder benahmen sich wieder einmal vorbildlich und liessen sich von den Gewehren nicht wirklich einschüchtern.

Wie auch immer. Irgendwann kommt der Achmed hinaus und fragt, was denn los sei, wieso wir hier so einen Aufstand machen würden. In kurzen Worten erklärte ich ihm unsere Situation und er meinte freundlich lächelnd „no problem“ wir hätten die Visa heute Nachmittag um 14 Uhr.

„Sorry, aber das ist ein Problem, weil wir unbedingt vor Mittag auf der Syrischen Botschaft sein müssen. Mit unseren Pässen!“ „Ach so. Nun, dann kommt in einer Stunde wieder“

Thank you so much Sir!

Uff!

Erich und Yelena bleiben weiterhin vor der Botschaft stehen um auf die Pässe zu warten. Lara, Leo und ich gehen derweil mit dem Taxi zu den Syriern um schon mal die Anträge auszufüllen. Wir haben kaum damit begonnen, als Erich und Yelena schon mit den Pässen kommen!

Uff!

Wir können das Visum beantragen und bekommen Bescheid, dass wir um halb zwei die Pässe abholen können.

Wir habens geschafft!!!

Völlig erledigt gehen wir zurück zum Camp und beginnen, zusammen zu packen. Vor allem Leo ist alles andere als glücklich! Er will unbedingt noch eine Nacht hier bleiben. Er hat Freundschaft mit ein paar Jungs geschlossen und er habe sich noch nicht richtig verabschiedet étc. Die Mädels blasen ins selbe Horn und wir Eltern wissen nicht so recht, was wir jetzt tun sollen. Immerhin geht es noch gute 800km bis nach Suakin, dem Hafen mit der Fähre rüber nach Saudiarabien.

Erich geht dann schon mal mit den beiden Kleinen zur Syrienbotschaft um die Pässe zu holen. Derweil räumen Yelena und ich auf. Bei 46 Grad im Schatten!

Als sie zurückkommen entscheiden wir, dass wir doch noch eine Nacht bleiben. Sie brauchten mit dem Taxi fast zwei Stunden. Für etwa 10km… Der Verkehr ist am Donnerstagnachmittag mörderisch. Alle wollen zur Stadt raus fürs Wochenende. Für uns ist es also einfacher, am frühen Morgen zu starten.

Dann kommen noch zwei Deutsche Südafrikaner an. Wolfgang und Kurt wollen die alte Heimat besuchen gehen und fahren die Ostroute hoch. Es ist gemütlich und lustig mit den beiden und wir entscheiden, am Abend gemeinsam eine Bootstour auf dem Nil zu machen.

Das war dann zwar nicht ganz so toll wie erwartet. Es kühlte auch auf dem Nil draussen nicht wirklich ab. Ich habe die halbe Zeit auf dem Deck oben geschlafen… Lara und Erich liessen es sich dann nicht nehmen, nochmal in den Nil zu springen um sich abzukühlen. Leo mochte fast nicht warten, bis wir wieder zurück sind. Er wollte unbedingt mit seinen Kumpels spielen gehen…


10. Juni: Khartum – Busch nach Atbara

Endlich geht’s weiter! Wolfgang und Kurt haben kein GPS und fragen, ob sie sich uns anschliessen könnten um aus der Stadt hinaus zu fahren. Natürlich können sie! Auch mit wenig Verkehr dauert die Geschichte dann fast eine Stunde und wir sind froh, als wir endlich aus Khartum weg sind!!!

Die Strecke führt uns auf guten Strassen nordwärts. Das Tagesziel sind die Pyramiden von Meroe. Das Ziel ist aber schon um 14 Uhr erreicht und es ist noch viel zu heiss, um bereits nach einem Übernachtungsplatz zu suchen. Also entscheiden wir, die Pyramiden zu besichtigen und dann noch ein paar Stunden weiter zu fahren. Bei dieser extremen Hitze ist man beim Fahren fast am wohlsten. Der Fahrtwind kühlt zwar nicht wirklich, aber man hat immerhin immer ein wenig Wind und das ist schon angenehm.

Um zu den Pyramiden zu gelangen kann man auch Kamel reiten und die Kinder erklären alle unisono, dass sie UNMÖGLICH gehen könnten bei der Hitze ;-) Also nehmen wir zwei Kamele für die drei, Erich und ich gehen zu Fuss. Suboptimale Entscheidung: Der Sand ist glühend heiss und prompt verliert Erich seine beiden Schuhsolen der Sandalen. Der Leim hat sich einfach in Wohlgefallen aufgelöst!

Die Pyramiden sind dann nett anzusehen. Zwar lange nicht so gross wie diejenigen von Gizeh, aber natürlich auch viel viel billiger ;-)

Wegen der extremen Hitze dauert die Besichtigung dann nicht lange und wir fliehen wieder in den heissen Lastwagen. Unser Navi findet sich hier im Nordosten vom Sudan nicht mehr so gut zurecht und wir verfahren uns prompt in Atbara. Nach einer Weile fanden wir dann den Abzweiger nach Suakin doch noch und fahren noch fast zwei Stunden. Fürs Buschcampen fahren wir einfach zwei Kilometer in die Wüste hinein und stellen unser Nachtlager auf. Die Kinder toben nach dem langen und heissen Tag noch lange in der Wüste herum. Soviel Platz!!!


11. Juni: Atbara – Suakin

Es scheint fast, als sei es hier in der Wüste noch heisser als in der Stadt drin. Auf alle Fälle haben wir alle nicht so gut geschlafen und machen uns schon früh auf den Weg. Es erwartet uns heute der letzte Fahrtag in Afrika!

Auch der wird – wie könnte es anders sein – zur Herausforderung! Nach etwa einer Stunde sind wir inmitten eines Sandsturms! Der dauert stundenlang und es ist sehr schwer da durch zu fahren. Zum Teil sehen wir nur so 5 Meter – es ist fast wie im Winter im Schneegestöber zu fahren. Nur dass es hier halt Sand ist. Mehr sieht man deswegen nicht!

Irgendwann ist dann das Gebirge vor Suakin erreicht. Durch die Berge hindurch beruhigt sich der Sturm dann, respektive, wird von den Bergen aufgehalten. Ein letztes Mal fahren wir durch kärgliche Gegenden, sehen bitterarme Dörfer und Menschen die ein hartes Dasein fristen. Wir sind alle furchtbar wehmütig und fragen uns immer wieder, ob wir wohl je wieder nach Afrika kommen können. Und was erwartet uns jetzt wohl bei den Arabern?

Es ist eine komische Stimmung an Bord!

In Suakin angekommen treffen wir als erstes Adi und Bruno und das hebt die Stimmung grad ungemein! Die beiden kamen schon gestern hier an und werden auch morgen die Fähre nehmen. Kurz darauf kommen dann auch Wilm und Sylvie an und wir sind wieder komplett. So schön! Wir verbringen einen gemütlichen und herrlichen Abend alle zusammen. So ein richtig schöner Ausklang von diesem Kontinent! Adi und Bruno spendieren dann noch ihre letzte Flasche Rotwein. Die Saudis sollen in Alkoholfragen noch strenger sein als im Sudan. Also besser die Flasche austrinken als dann gebüsst werden ;-)


12. Juni: Suakin – Jeddah

Sodeli, heute ist es soweit. Wir werden tatsächlich Afrika verlassen! Bereits am Mittag müssen wir in den Hafen fahren um den Papierkrieg zu erledigen. Wie üblich dauert das Stunden. Wir Mädels haben bereits unsere Abaya (langer, schwarzer, langärmiger Rock mit Kopftuch) angezogen. Wir sind nicht so sicher, ob wir die bereits auf dem Schiff tragen müssen. Viele Pilger nehmen diese Fähre um nach Mekka zu pilgern und wir wollen ja niemanden vor den Kopf stossen…

Es wäre dann wohl nicht nötig gewesen und wir haben den ganzen Tag für nichts geschwitzt. Wir fragen uns zum ersten Mal, wie die muslimischen Frauen das wohl tagaus tagein darin aushalten!!!

Irgendwann ist dann der ganze Papierkrieg erledigt und wir müssen dann vor der Fähre nochmal etwa eine Stunde warten, bis wir endlich hineinfahren dürfen. Drinnen angekommen dann die erste positive Überraschung: Die Räume sind klimatisiert! Wir buchen trotzdem eine Kabine. Ich habe keine Lust mit den Kindern zwischen hundert Arabern zu sitzen. Es sind fast nur Männer an Bord und wir kommen uns ein wenig komisch vor. Die Kabine soll dann für uns 100 US$ kosten. Nun, wir haben nicht so grosse Wahl und beissen halt in den sauren Apfel. Immerhin gelingt es mir, mit dem Chef-Stewart noch das Nachtessen für uns 7 (Adi und Bruno sind auch an Bord) auszuhandeln.

Es geht dann noch einmal etwa 1 Stunde, dann fängt es plötzlich an zu rumpeln und das Riesenschiff setzt sich in Bewegung! Das wars also. Wir verlassen Afrika ☹


13. Juni: Jeddah – Thuwal

Kann man sich auf einer Fähre verschlafen? Ja, wenn man Rauber heisst! Unglaublich, aber wahr! Das sanfte rütteln und die Klimaanlage hat uns in einen so tiefen Schlaf geschaukelt, dass wir erst gegen 9 Uhr erwachten… Als jemand an die Kabinentür hämmerte! Wieder mal tyyyyypisch für uns, oder?

Wie auch immer. Frühstück gabs nur noch provisorisch, dafür hatten wir gut und tief geschlafen. Man kann ja nicht alles haben… Adi und Bruno sind natürlich schon auf – sie hatten keine Kabine gebucht, durften dann aber gegen Mitternacht ebenfalls in eine Kabine rein. Ohne zu bezahlen. Ja. Wir mögen es ihnen gönnen, wir sind ja nicht so ;-)

Das Schiff ist schon fast leer und wir sind bei den allerletzten, die von Deck gehen. Vorerst müssen wir aber noch auf den Studi warten. Der wird dann von einem einheimischen Hafenarbeiter zum Zoll gefahren, Erich darf das nicht selber machen. Wir wissen zwar nicht ganz genau wieso, aber es wird schon seine Richtigkeit haben.

Die Einreiseformalitäten gehen sehr schnell. Beim Zoll siehts dann leider anders aus. Wir müssen elendig lange warten, bis wir unser Fahrzeug durch sämtliche Instanzen durch haben. Es ist schon halb drei, als wir endlich das Hafengelände verlassen dürfen. Sieht so aus, als wären die Saudis nicht viel besser organisiert als die Afrikaner…

Als wir dann in die Stadt hineinfahren werden wir fast erschlagen von dem puren Luxus den man überall sieht! Wir sind es uns schlicht und einfach nicht mehr gewöhnt, dermassen viel Überfluss auf einen Haufen zu sehen. Als wir in der Ferne dann auch noch das weit herum bekannte grosse gelbe M für eine grosse Fastfood-Kette sehen gibt es kein Halten mehr! Der erste Mac seit 10 Monaten! In einem klimatisierten Raum! MIT Spielzeug im Happymeal! Kommen uns vor wie in Bulle im Drive-In.

Klar.

Wir wissen, dass wir nur 3 Tage zur Verfügung haben, um die 1200km an die Jordanische Grenze hinter uns zu bringen.

Klar.

Wir wissen, dass von den 3 Tagen der erste schon fast rum ist und wir immer noch in Jeddah sind.

Aber.

Was solls? Wir hatten z e h n Monate lang keinen Mac mehr. Da muss man schon ein wenig flexibel sein. Und wie schon so oft gesagt – die Kinder haben sich auch heute an dem extrem mühsamen Grenzübergang sehr gut benommen, da kann und darf man nicht so sein.

Gut.

Klingt alles nach fauler Ausrede. Erich und ich wollten ja auch unbedingt Junkfood.

Nach der Orgie im McDo machten wir uns dann auf den Weg zur Stadt hinaus. Wir haben entschieden, die Küstenstrasse entlang gen Norden zu fahren. Adi und Bruno nehmen denselben Weg und wir werden uns dann schon irgendwann wieder sehen.

Das Wiedersehen kam schneller erwartet, wir haben denselben Übernachtungsplatz gefunden und verbringen einen schönen und gemütlichen Abend auf dem neuen Kontinent!


14. Juni: Thuwal – Al Wahj

Es hilft alles nichts, heute müssen wir unbedingt Strecke machen. Wir haben keine Ahnung wie streng die Saudis sind, wenn man das Visum nicht einhält und länger braucht. Wir wollen es aber auch nicht darauf ankommen lassen und fahren früh los.

Das Fahren ist dann nicht wirklich ein Problem. Die Strassen sind extrem gut. Es hat zu Beginn eine dreispurige Autobahn. Wir sind fast alleine drauf, das ist ein wirklich komisches Gefühl, so mutterseelenallein auf einer riesigen Autobahn unterwegs zu sein. Auch sonst erscheint uns Saudiarabien eher gespenstisch. Es hat einfach keine Menschen in dem Land! Die wenigen die man sieht, sind Männer. Und die sind auch meist im Auto. Aber so draussen auf den Strassen oder in den Ortschaften ist einfach alles leer. Eigentlich gespenstisch. Und so völlig ungewöhnt, wenn man es mit den Strassen Afrikas vergleicht. Wir haben versucht, das ein wenig auf Bildern festzuhalten. Siehe unter Fotos.

Noch etwas. Es ist heiss. (ja, immer noch) Wenn auch weniger als im Sudan. Meist ist es so um die 40 Grad rum. Was wirklich schwer ist, ist für uns Mädels in der Abaya zu sein. Wir beginnen, das langarmige Kleid zu hassen. Es klebt überall, zieht und zwickt. Es ist synthetisch. Es ist nicht praktisch. Und es ist ungewohnt.

Aber wir wollen kein Risiko eingehen und das Teil ganz weit weg schmeissen! Immer und immer wieder sehen wir Polizeifahrzeuge. Wir werden zwar nie aufgehalten, aber wir müssen ja nichts suchen. Also schwitzen wir brav weiter und warten darauf, dass es endlich dunkel wird.

Wir haben heute neuen Rekord in Distanzbewältigung geschafft. Über 550km haben wir hinter uns. Mit den gut 100 die wir gestern noch schafften bleiben uns für morgen nochmal 550. Das sollte zu schaffen sein!


15. Juni: Al Wahj – Aqaba

Wieder geht es sehr früh los. Wieder erwartet uns ein heisser Tag. Gegen Mittag dann auch noch ein Supergau! Wir haben eine Reifenpanne. Die erste übrigens. Zwar hat Erich nach Kenia in Äthiopien zwei neue Pneus gekauft, weil die alten nicht mehr so gut aussahen, aber die hat er gemütlich wechseln können. Heute nun plötzlich ein ungewohnter Lärm und tatsächlich, der Pneu ist kaputt. Einfach „aufgeleiert“. Da hilft alles nichts. Bei 40 Grad im Schatten, die Sonne steht natürlich gerade über uns, muss der alte weg und der Reservepneu drauf. Es geht dann erstaunlich schnell und nach einer knappen halben Stunde geht’s weiter mit „Kilometerfressen“.

Gegen 15 Uhr erreichen wir die Grenze nach Jordanien und treffen auf Adi und Bruno. Die beiden sind schon seit 2 Stunden da und haben den Marathon fast geschafft. Die lieben geben uns Tipps, und so geht für uns der Übergang relativ schnell. Es wird dann trotzdem halb sieben, bis wir im Bedouin Moon Camp ankommen.

Wir sind völlig fertig und die Kinder stürzen sich erst mal in den Pool. Erich und ich treffen die anderen an der Bar und trinken zuerst mal ein sehr verdientes, sehr leckeres, sehr kühles Bier! Wow, hat das gut getan! Aus einem Bier wurden mehrere und alles endete damit, dass ich mit der Abaya im Pool landete. Adi wurde ebenfalls in den Pool geschmissen (von mir, bin nicht stolz drauf!) An sich ja kein Problem, wenn er nur nicht gerade Brunos Pass und sein Handy in der Hosentasche gehabt hätte… Wie kann man nur so blöd tun? Vielleicht nach 1200km Fahrt? Völlig erschöpft und Bier auf nüchternen Magen? Ja. Bin mich am Rechtfertigen und das muss ich nicht, die Jungs habens nicht böse genommen. Und schliesslich haben sie ja angefangen. Nämlich ;-)


16. – 21. Juni: Aqaba

Die Tage im Bedouin Camp sind sehr, sehr schön. Wir verbringen viel Zeit mit den deutschen Leitern des Camps, Angela und Michi. Die sind aus Deutschland losgefahren, wollten ein wenig Reisen und sind hier hängengeblieben und leiten jetzt für ein paar Monate das Camp und die Tauchschule. Sylvie und Wilm sind auch angekommen und wir verbringen viele schöne Abende gemeinsam mit Grillieren und Plaudern. Es ist einfach herrlich!

Das absolut tollste ist aber definitiv, dass wir den Tauchschein gemacht haben! Yelena und ich haben den „Padi Scuba Diver“, sprich, wir dürfen bis auf 12 Meter tief tauchen; Lara und Erich haben sogar den „Open Water“ – sie dürfen bis auf 18 Meter tief tauchen. Die Tauchscheine sind ein Leben lang gültig und werden weltweit anerkannt! Vor allem für die Mädels ist das schon eine wirklich tolle Sache.

Das Entdecken der Unterwasserwelt ist etwas vom Schönsten, was wir bisher erleben durften! Es ist unendlich und unbeschreiblich schön! Da fehlen sogar mir die Worte und ich weiss gar nicht richtig, wie ich es beschreiben kann!

Einziger Wermutstropfen: Leo ist mit 8 Jahren noch zu jung, er muss noch zwei Jahre warten. Ich bin aber ganz sicher, dass wir weiterhin tauchen werden und er dann auch einmal die Gelegenheit haben wird, den Tauchschein zu machen. Ich bin so unendlich stolz auf unsere Mädels, sie haben den Schein in Englisch gemacht! Es ist ja nicht nur das Tauchen, es wird auch jede Menge Theorie gebüffelt und man muss sich für den Test schon gut vorbereiten. Aber wir habens geschafft und das ist natürlich ein Grund zum Feiern.

Das werden wir nun heute Abend mit einem Abschiedsessen mit Angela und Michi tun. Adi, Bruno, Sylvie und Wilm sind heute bereits weiter gefahren. Wir nehmens gerne gemütlich und werden dann morgen weiterfahren, in Richtung Wadi Rum und Petra. In Jordanien gibt es so unendlich viel zu sehen und wir freuen uns sehr darauf!